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Die Hemsbacher Burg im Ortskern
Anno 1421 zog Kurfürst Ludwig III. gegen die Hussiten nach Böhmen. Während der Kriegsvorbereitung verstärkte sein Bruder Otto I., Dorfherr zu Hemsbach, die Sicherheit von Burg und Dorf durch die Anlage zusätzlicher Gräben. Das untenstehende Modell (Ansicht aus Richtung Süden) der Burg- und Schlossanlage zeigt diesen Ausbauzustand.
Dies ist wohl als letzte, abschließende Stufe in der Entwicklung der Burg anzusehen. Grundlage zu diesem Modell der „Veste Hemspach“ sind Pläne und Zeichnungen, die das General-Landesarchiv Karlsruhe zur Verfügung stellte. Darüber hinaus wurden der „Lorscher Codex“ und die Chroniken von Pfarrer Camill Maurer und Julius F. Kastner auf bekannte und versteckte Hinweise bezüglich des Aussehens und der Zweckbestimmung der Gebäude durchsucht.
Der Komplex mit dem schlossähnlichen Gebäude und der inneren Burg war von einem Wassergraben umzogen. Der Zugang erfolgte über eine Torbrücke. Durch den äußeren Burghof zog eine Straße, die am oberen Tor in die heutige Schlossgasse überging. An der Stelle vorn rechts steht heute das Rathaus.
Von diesem Tiefburgenkomplex, der einst von der heutigen Bachgasse bis zum Rathaus reichte, steht nur noch der Burgfried, heute „Zehntscheuer“ genannt (linkes Gebäude). Es ist das älteste Gebäude Hemsbachs.
Nach einem Text von Altstadtrat Edwin F. Höhn Literatur: Edwin F. Höhn, Burg und Schloßgut zu Hemsbach, Verlag: Druckerei Höhn, Laudenbach
Wenn Sie Ihre Kenntnisse über die Entwicklung Hemsbachs vom Dorf zu einer lebendigen Stadt der Gegenwart vertiefen möchten, sei Ihnen unsere Ortschronik empfohlen: Stadt Hemsbach (Hrsg.): Hemsbach – Vom Dorf zur Stadt, verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher, 2011, ISBN 978-3-89735-442-5.
Eine spannende und unterhaltsame Zeitreise durch Hemsbach mit vielen schönen fotografischen Erinnerungen bietet unser Büchlein Hemsbach – Bilder im Wandel der Zeit. Es ist 2014 erschienen im Geiger-Verlag, Horb am Neckar, und umfasst 60 Seiten mit 54 aktuellen und 54 historischen Fotos (ISBN: 9783865955487).
Die Zeit war zudem günstig für Fördermittel: Über das Landessanierungsprogramm würden etwa 850.000 Euro Zuschuss fließen, aus dem Ausgleichsstock etwa 1,1 Millionen Euro. Zur weiteren Finanzierung trugen eine Rücklagenentnahme und Erlöse aus dem Verkauf städtischen Eigentums bei.
Mehr lesenDie Zeit war zudem günstig für Fördermittel: Über das Landessanierungsprogramm würden etwa 850.000 Euro Zuschuss fließen, aus dem Ausgleichsstock etwa 1,1 Millionen Euro. Zur weiteren Finanzierung trugen eine Rücklagenentnahme und Erlöse aus dem Verkauf städtischen Eigentums bei.
Die Entscheidung fiel zugunsten desjenigen Entwurfs, der den größten Raumgewinn versprach und das Erscheinungsbild des Schlosses fast unberührt ließ. Dieser sah eine zentrale Halle mit lichtem, durchgehendem Treppenhaus vom Erd- bis ins dritte Obergeschoss vor, bis ins zweite Obergeschoss zweiläufig. Die notwendige Verbreiterung des Verbindungsgangs im dritten Obergeschoss sollte möglich werden durch eine – optisch wenig beeinträchtigende – Versetzung der Südwand nach außen. Für die horizontale Erschließung inklusive Aufzug musste allerdings die historische Treppe aus dem Jahr 1840 weichen.
Parallel zur Gebäudesanierung startete die 2008 Neugestaltung der Außenanlagen, denn auch das Umfeld des Schlosses sollte in neuem Glanz erstrahlen und seine zentrale Lage im historischen Ortskern angemessen zur Geltung bringen. Bei der Planung hatte die Verwaltung auf eine breite Beteiligung der Öffentlichkeit gesetzt und sowohl einen „runden Tisch“ als auch eine Bürgerversammlung einberufen.
Mehr lesenParallel zur Gebäudesanierung startete die 2008 Neugestaltung der Außenanlagen, denn auch das Umfeld des Schlosses sollte in neuem Glanz erstrahlen und seine zentrale Lage im historischen Ortskern angemessen zur Geltung bringen. Bei der Planung hatte die Verwaltung auf eine breite Beteiligung der Öffentlichkeit gesetzt und sowohl einen „runden Tisch“ als auch eine Bürgerversammlung einberufen.
Ergebnis war, dass das Rathaus insgesamt seinen das mediterrane Flair des Ensembles unterstreichenden „grünen Rahmen“ zurückbekommen hat. Der Eingangsbereich wurde mit Natursteinen gepflastert; das Ehrenmal mit Brunnen saniert. Gesäumt wird die Fläche von Kastanien, die Treppe ist nach Westen und Norden hin offen. Im Süden dominiert eine große, vielfältig nutzbare Schotterrasenfläche, ergänzt durch einen Rosengarten, eine Terrasse und kleine Bühne, Spielgeräte für Kinder und viele weitere auflockernde Gestaltungselemente. Zudem bieten sich am und rund ums Rathaus ausreichende Parkmöglichkeiten. Die Kosten in Höhe von knapp 1,6 Millionen Euro wurden zu zwei Dritteln mit Zuschüssen und Fördermitteln gedeckt.
Im Frühjahr 2007 war das Rathaus geräumt – einige Verwaltungsbereiche kamen während der rund zweijährigen Bauzeit in der neuen Rathausaußenstelle unter, Bürgermeister, Stabstelle, Personalamt und der Fachbereich Planung und Technik in angemieteten Räumen in der Bachgasse. Dann folgten die ersten Schadenskartierungen und Demontagearbeiten. Zerbröselndes Mauerwerk, abfallender Putz, lockere Gesimse, verfaultes Holzgebälk, durchgerostete Balkongeländer – die Mängelliste nahm kein Ende. Aber eines der größten Probleme, die es zu bewältigen galt, war das unzureichende Raum- und Traggefüge des Schlosses. Zur besseren Aussteifung und Anbindung der Holzbalkendecken an die Querwände baute man an vielen Stellen Stahlanker ein. Um die Last auf den etwa 70 Quadratmeter großen Gewölbekeller zu reduzieren, musste die östliche Treppenraumwand in Höhe des Erdgeschosses durch eine Wand aus Stahlbeton mit Stahlbeton-Stützen im Untergeschoss ersetzt werden.
Mehr lesenIm Frühjahr 2007 war das Rathaus geräumt – einige Verwaltungsbereiche kamen während der rund zweijährigen Bauzeit in der neuen Rathausaußenstelle unter, Bürgermeister, Stabstelle, Personalamt und der Fachbereich Planung und Technik in angemieteten Räumen in der Bachgasse. Dann folgten die ersten Schadenskartierungen und Demontagearbeiten. Zerbröselndes Mauerwerk, abfallender Putz, lockere Gesimse, verfaultes Holzgebälk, durchgerostete Balkongeländer – die Mängelliste nahm kein Ende. Aber eines der größten Probleme, die es zu bewältigen galt, war das unzureichende Raum- und Traggefüge des Schlosses. Zur besseren Aussteifung und Anbindung der Holzbalkendecken an die Querwände baute man an vielen Stellen Stahlanker ein. Um die Last auf den etwa 70 Quadratmeter großen Gewölbekeller zu reduzieren, musste die östliche Treppenraumwand in Höhe des Erdgeschosses durch eine Wand aus Stahlbeton mit Stahlbeton-Stützen im Untergeschoss ersetzt werden.
Bereits kurz vor Weihnachten 2008 begann die Stadtverwaltung wieder mit dem „Rück-Umzug“ ins sanierte Rathaus. Ein gutes halbes Jahr später, nach endgültiger Fertigstellung auch der Außenanlagen, feierte Hemsbach am 26. Juli 2009 schließlich sein neues Schmuckstück mit einem großen Fest und einem Tag der offenen Tür. Ganz Hemsbach nahm sein Rathaus in Besitz, dessen gestalterisch hohe Qualität nun (wieder) harmonisch mit einem „Schlossgarten“ korrespondiert und Hemsbach eines der schönsten Rathäuser der Region beschert – zumal sich ein Rathaus des 21. Jahrhunderts auch im Innenbereich kaum bürgerfreundlicher gestalten lässt und darüber hinaus für die Verwaltungsmitarbeiter eine angenehme Arbeitsatmosphäre schafft. All dies ist dem Umstand zu verdanken, dass zu jedem Zeitpunkt der Sanierung die praktische Arbeit am Objekt von allen an der Sanierung Beteiligten als gemeinsame Aufgabe begriffen und zielorientiert durchgeführt wurde.
Mehr lesenBereits kurz vor Weihnachten 2008 begann die Stadtverwaltung wieder mit dem „Rück-Umzug“ ins sanierte Rathaus. Ein gutes halbes Jahr später, nach endgültiger Fertigstellung auch der Außenanlagen, feierte Hemsbach am 26. Juli 2009 schließlich sein neues Schmuckstück mit einem großen Fest und einem Tag der offenen Tür. Ganz Hemsbach nahm sein Rathaus in Besitz, dessen gestalterisch hohe Qualität nun (wieder) harmonisch mit einem „Schlossgarten“ korrespondiert und Hemsbach eines der schönsten Rathäuser der Region beschert – zumal sich ein Rathaus des 21. Jahrhunderts auch im Innenbereich kaum bürgerfreundlicher gestalten lässt und darüber hinaus für die Verwaltungsmitarbeiter eine angenehme Arbeitsatmosphäre schafft. All dies ist dem Umstand zu verdanken, dass zu jedem Zeitpunkt der Sanierung die praktische Arbeit am Objekt von allen an der Sanierung Beteiligten als gemeinsame Aufgabe begriffen und zielorientiert durchgeführt wurde.
Hervorzuheben ist auch die Wirtschaftlichkeit: Trotz aller Unwägbarkeiten bei der Sanierung dieses geschichtsträchtigen Gebäudes legte man hinsichtlich der im Vorfeld der Sanierungsarbeiten veranschlagten Kosten eine „Punktlandung“ hin – und kam bei der Finanzierung einer der größten Investitionsmaßnahmen Hemsbachs in den letzten Jahrzehnten ohne Darlehensaufnahme aus.
Im eingangs beschriebenen Spannungsfeld stellt sich das Gebäude heute dar als gelungene Metamorphose: Es ist ein Schloss geblieben und zu einem zeitgemäßen Rathaus geworden, zu einer Stätte der Begegnung aller Generationen, zu einem lebendigen Mittelpunkt.
Aufschlussreich und spannend zu lesen sind die vom Geschichtsverein Hemsbach e. V. verfassten Artikel zur Hemsbacher Ortsgeschichte, die seit 1983 als Heimatbeilage Die Dorfheimat im „Hemsbacher Stadtanzeiger“ erschienen und auch im Internet auf der Website des Geschichtsvereins zu finden sind.