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  • Heike Pressler

Abstimmen statt die Umwelt vergiften: „Kippster“ jetzt auch in Hemsbach

„Gehört Ananas auf eine Pizza?“ „Schaust du lieber Serien oder Filme?“ Raucherinnen und Raucher können über diese und weitere Fragen jetzt auch in Hemsbach abstimmen: mittels Kippe in den „Kippster“. An vier Standorten hat die Stadt Hemsbach nämlich diese Abstimmaschenbecher installiert und möchte so dafür sorgen, dass die Kippen umweltgerecht entsorgt statt einfach auf den Boden geworfen werden. Die Idee, das „Tippen mit Kippen“ auch in Hemsbach zu ermöglichen, hatte die Projektgruppe „Netzwerk Müllvermeidung“ der Stadtgestalterei.

Toxischer Sondermüll

Dass Rauchen schädlich ist, weiß jedes Kind. Dass achtlos weggeworfene Zigarettenkippen das weltweit häufigste Abfallprodukt sind, ist wohl weniger bekannt. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden rund 5,6 Billionen Zigaretten weltweit pro Jahr gequalmt – und davon rund zwei Drittel „mal einfach so“ auf den Boden geschmissen. Die WHO hat ausgerechnet, dass pro Jahr demnach umgerechnet zwischen 340 und 680.000 Tonnen Kippen unseren Planeten verschmutzen – ein gigantischer Berg toxischer Sondermüll.

Denn: Ein Zigarettenstummel enthält einen Mix aus fast 1000 verschiedenen und teils hochgiftigen Chemikalien wie Arsen, Blei, Chrom, Kupfer, Cadmium, Formaldehyd, Benzol und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Und natürlich das Nervengift Nikotin. Bis zu 60 Liter Wasser kann eine einzige Kippe verunreinigen. Kläranlagen können diese Stoffe gar nicht alle herausfiltern, so dass der Rest wieder in den Kreislauf geht. Also landen die Gifte letztendlich in Seen, in Flüssen, im Meer und schließlich auch in der Nahrungskette, mit den bekannten Folgen.

Horrende Schäden für die Umwelt

Aber die kleinen braunen Stummelchen an Bahnsteigen, in den Einkaufsstraßen oder in den Parks und Grünanlagen richten noch viel mehr Schaden an. Wenn sie nämlich erstmal auf dem Boden liegen, sind sie kaum noch effizient zu entsorgen. Auch die Filter selbst sind ein nicht zu unterschätzendes Problem. Sie bestehen entgegen der landläufigen Meinung nämlich nicht aus natürlichem Zellstoff, sondern aus Zelluloseacetat, das sich so gut wie gar nicht zersetzt und von der Natur nicht abgebaut werden kann.

Und auch für Kleinkinder bedeuten Zigarettenkippen eine große Gefahr. Nicht selten werden sie von den neugierigen Kleinen aufgeklaubt und in den Mund gesteckt oder gar verschluckt – nach Medikamenten ist laut WHO Nikotin die häufigste Ursache einer Vergiftung im Kleinkindalter.

Zwar gilt das achtlose Wegwerfen von Kippen als Ordnungswidrigkeit und kostet mitunter ein saftiges Bußgeld – in Stuttgart beispielsweise über 100 Euro. Nicht mit Geld zu bezahlen ist jedoch der horrende Schaden für die Umwelt und den Menschen, den in der Landschaft entsorgte Zigarettenstummel anrichten.

Die Lösung: „Tippen mit Kippen“

Ein Verein in Stuttgart war denn auch Vorreiter in Sachen Lösung des Problems. Klar war: Zusätzliche Aschenbecher nutzen nicht viel, vielmehr bedarf es einer Eigenmotivation der Rauchenden, ihre Kippen in geeigneten Behältern zu entsorgen. Und so griff man kurzerhand die aus Großbritannien stammende Idee des „Ballot Bin“ auf, der auf der Insel schon beachtliche Erfolge zeitigte: Das „cigarette butt littering“ ging um fast die Hälfte zurück.

Das Prinzip ist recht einfach und hat einen gewissen Spaßfaktor: Man installiere eine Kippen-Box mit einer plakativen Frage und zwei säulenartigen „Abstimmbehältern“. Inzwischen gibt es den „Ballot Bin“ – oder „Kippster“, wie er hierzulande heißt – bereits in vielen Ländern.

Klar, die beste Lösung ist immer noch, gar nicht zu rauchen, aber wenn schon, so sollte man jetzt auch in Hemsbach „Tippen mit Kippen“. An vier Standorten, nämlich am Eingang des Freibads Wiesensee, am Barfußpfad am Wiesensee Rundweg sowie an den Bushaltestellen Sportcenter und Grabenstraße, hat der Bauhof Kippster montiert. Die Kippster bestehen übrigens aus langlebigen und witterungsresistenten Materialien, nämlich aus recycelbarem Edelstahl und Aluminium.

Kurzum: die nächste gute Idee der Projektgruppe „Netzwerk Müllvermeidung“, die gut umgesetzt werden konnte und zu einer sauberen und freundlichen Stadt beiträgt. Die Projektgruppe freut sich über weitere Vorschläge und natürlich Mitstreiter in Sachen Müllvermeidung und Nachhaltigkeit. Wer Interesse hat, kann sich gerne per E-Mail melden. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Infos gibt es auch auf der Website der Stadt Hemsbach unter Stadtgestalterei (ISEK).

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